Nihongodedoso! (Japanisch Bitte!), ist wörtlich übersetzt wohl eher eine Einladung an mich selbst, die ich mir ein Jahr zu Herzen nehmen möchte... gleichzeitig lade ich aber auch euch ein meinen Blog zu lesen und mit mir ein Jahr in Japan zu erleben!
Vorkenntnisse der japanischen Sprache oder Kultur sind nicht notwendig....ich hoffe vielmehr auf Erkenntnisse!

Montag, 9. September 2013

Gangnam Style- Einen Monat Seoul



 Hyun-Ah

 Hyun-Ji

Miri


 Unser Zuhause









Koreanisches Essen





Templestay




Auf dem Lande















Lotte World


 

 

Tokyo



 

Joypolis





 

Sayonara Okaasan!!

Danke für ein Jahr Unterstüzung.
(Meine Gastfamilie aus Tokyo)


 

Der Größte Zufall

(Yumichan traf ich bei Starbucks. Sie hat ein Jahr in Deutschland gelebt)




Gangnam Style- Einen Monat Seoul

Mit nur 20 Minuten Verspätung erreichte ich, am Abend des 28.08, den Flughafen Gimpo, Seoul. Glücklicherweise stand der Hinweis, das Toilettenpapier in den Mülleimer zu werfen und nicht in die Toilette, auf dem direkt aufgesuchten WC, auch auf Englisch geschrieben. Jetzt musste ich nur noch durch die absolut nötige Ausländerregistrierung, d.h meine Fingerabdrücke und Foto für den koreanischen Staat, und dann konnte ich endlich meine zwei Jahre nicht gesehenen Freundinnen in die Arme schließen.

So hätte ich eventuell gedacht wenn ich nicht bereits ein Jahr in Japan gelebt hätte. Wenn ich nicht an absolute Pünktlichkeit und bedingungslose Freundlichkeit eines jeden Arbeiters im öffentlichen Dienst gewohnt gewesen wäre.
Stattdessen war ich schockiert, ja erschrocken als mich der Mann in der Auslandsregistrierung auf koreanisch angiftete.
Aus mir selbst unerfindlichen Gründen hatte ich mal wieder den Fehler gemacht etwas zu erwarten. Diesmal war es, dass Korea und Japan irgendwie ähnlich sein müssten. Das ist NICHT der Fall. Und so kostete es mich mindestens eine ganze Woche um eine Art unvorhergesehen Kulturschock zu überwinden.

Natürlich haben auch Japan und Korea etwas gemeinsam: Dort leben Menschen die alle ihren Bedürfnissen nachgehen. Doch da ich bestimmt nicht die einzige bin die Japan und Korea als grundlegend ähnlich erwarten würden, hier ein kleiner Einblick in die Unterschiede.
Fangen wir an mit dem Essen. In der japanischen Küche wird meist nur kurz gegart und leicht gewürzt, so behalten die Dinge nicht nur ihre Form, sondern auch ihren ursprünglichen Geschmack. Koreanisches Essen ist dagegen zu 90% rot und scharf.
Das Verständnis von Sauberkeit ist ebenfalls verschieden. Hier ähnelt Korea Deutschland. Eine für einen Japaner äußerst dreckige Straße, würde einem Koreaner aus Gewohnheit wahrscheinlich nicht weiter auffallen.
Was Frauen in Japan und Korea betrifft so scheinen sie in beiden Ländern größten Wert auf ihr Äußeres zu legen. Während die Japanerinnen täglich falsche Wimpern ankleben, legen sich die Koreanerinnen ganz selbstverständlich unters Messer und lassen sich nicht nur die Augen, sondern auch gleich die Nase, das Kinn und die Wangen umschneidern. Kleidungs- und Verhaltenstechnisch ist in Japan gefragt wer „süß“ ist, die Koreanerinnen wollen „sexy“ sein.
Jegliche Facetten der kulturellen Unterschiede hier aufzuführen würde meinen Blog sprengen, zwei Dinge jedoch noch: Erstens, anders als in Japan sah ich in Korea Paare die sich auf der Straße küssten und schon beim ersten Treffen umarmte ich die Freunde meiner Freundinnen. Auch sonst schien den Koreanern "Körperkontakt" kein Fremdwort zu sein.
Das zweite ist, „Alt regiert Korea“. Auch in Japan ist Respekt vor älteren gefragt, in Korea schien mir dieser Respekt jedoch eine andere Dimension zu haben und auch ich lernte schnell Koreas Omas und Opas zu fürchten.
Zuletzt der größte und problematischste Unterschied: eine Insel im Japanischen Meer. Die Koreaner nennen sie Dokdo und sind der Überzeugung diese Insel sei koreanisch. Die Japaner bezeichnen sie als Takeshima und als japanisches Gebiet.

Nach einer etwas anstrengenden Eingewöhnungsphase, nicht nur an die koreanische Kultur sondern auch an das Klima, das Essen und die Tatsache, dass ich einfach nichts verstand, begann ich, vor allem dank meiner 2 Jahre lang vermissten Freundinnen, Korea zu lieben.
Da Korea einfach günstiger ist als das unbezahlbare Japan, erlaubten wir uns recht häufig ins Kino zu gehen, draußen zu essen und zu trinken, wir besuchten ein Musical und einen Vergnügungspark, schliefen meist lange um der Hitze zu entgehen und genossen den Abend der meist angenehmer war.
Zwei Tage verbrachten wir in einem Tempel außerhalb von Seoul. Das einzig Gute an dieser Erfahrung war das unbeschreibliche Glücksgefühl als wir den Tempel wieder verließen und zurück nach Seoul fuhren.
Letztendlich stand am 28.08 ein deutsches, weinendes Mädchen am Flughafen Gimpo, das sich fragte warum alles schöne sobald ein Ende haben muss.
Als ich nach 1 ½ Stunden Flug in Osaka ankam, hatte ich zwar das Gefühl wieder zuhause zu sein, allerdings die Hälfte von mir in Korea, bei meinen zwei lieben Freundinnen gelassen zu haben.


Aktueller Stand:
Ich bin in Tokyo. Ich habe frei. 3 Wochen.
Ich denke es ist ein wunderbares Ende für dieses eine Jahr, mit all seinen Hochs und Tiefs.
Von uns Volunteers sind nur noch zwei hier. Ich und Mischka. Wir beide haben das Gefühl die Zeit läuft viel zu schnell und so versuchen wir die uns verbleibende Zeit zu genießen, in vollen Zügen. 

Es bleibt also spannend...