Nihongodedoso! (Japanisch Bitte!), ist wörtlich übersetzt wohl eher eine Einladung an mich selbst, die ich mir ein Jahr zu Herzen nehmen möchte... gleichzeitig lade ich aber auch euch ein meinen Blog zu lesen und mit mir ein Jahr in Japan zu erleben!
Vorkenntnisse der japanischen Sprache oder Kultur sind nicht notwendig....ich hoffe vielmehr auf Erkenntnisse!

Sonntag, 30. Dezember 2012

Ein Traum und das Leben geht weiter...

Ein Traum...


Am Shrine von Sapporo...


Nostalgie in Sapporo

So isst Japan


Ein bisschen Schnee von Otaru

Mein erstes Mal- Wintersport




Asahikawa-koen




Sushi und Natto







Im Akan Nationalpark

...und das Leben geht weiter...



Dezenter Schnee in Shintoku


Ein Bonenkai mit Leuten aus Shintoku und Sam





Sonntag, 23. Dezember 2012

Ein Traum und das Leben geht weiter...

 Ein Traum...

Am Morgen des 24.11 konnte ich es noch immer nicht glauben: Mir standen zwei Wochen Urlaub bevor, und das zusammen mit einer meiner deutsch sprechenden Lieblingspersonen!
Nach einer Stunde Bohnensortieren packte ich meinen Koffer und um 9 Uhr raste ein Auto der Kyodo Gakusha viel zu schnell Richtung Shimizu.

Ich kenne mich gut und rechnete deswegen mit Komplikationen, ich hatte sogar versucht sie vorzubeugen indem ich Qi lange erklärte wo wir uns treffen würden und, dass falls wir uns in dem 10 Quadratmeter großen Busbahnhof von Sapporo nicht finden könnten, wir zum Eingang des einzigen kleinen Ladens im Bahnhof gehen sollten. Des Weiteren hielt ich mir die Option offen, dass ich eventuell später kommen würde, da mir die Angabe von 2 Stunden Busfahrt doch ziemlich kurz vorkam. War sie auch, aber damit nicht genug: Der Bus von Shimizu nach Sapporo kam nicht dort an wo ich ein paar Wochen zuvor, auf dem Rückweg meines Wochenendausfluges, eingestiegen bin.... sondern ungefähr 15 Min. Fußweg davon entfernt! Das heißt wenn man den Fußweg kennt. Falls ich ihn mir je gemerkt hatte (und hier sind ernsthafte Zweifel angebracht), musste ich ihn wohl vergessen haben. Da es ohnehin schon eine Stunde später war als eigentlich verabredet überwältigte mich ein Gefühl von Stress! Telefonlos, der japanischen Sprache nur begrenzt mächtig und vollkommen planlos begann ich zu fragen und zu rennen! Da Stress ein sehr unangenehmes Gefühl ist versuchte ich dabei auch noch mich nicht zu stressen... Ich hatte wirklich Glück, dass meine Verabredung, auch nachdem man ihr erzählt hatte, dass hier aus Shimizu kein Bus ankommen würde, noch auf mich wartete (an dieser Stelle: Danke!).

Und dann... im Nachhinein kann ich sagen, dass mich die plötzliche Nähe zu einer Person so ziemlich überforderte. Hinzu kommt die Erwartung dort anzufangen wo man aufgehört hat aber...Während ich versuchte mich irgendwie wieder zu finden, nicht wirklich verstand was eigentlich mit mir los war, ging ich mir irgendwann selber auf die Nerven. Ich möchte eigentlich nicht wissen was es für mein Gegenüber bedeutet wenn ich mich schon selber anstrengend finde, Qi war so nett es mir des öfteren zu sagen.
Alles in allem hatte ich jedoch wundervolle 16 Tage und wie das nun mal unfairer weise ist, läuft solch eine Zeit viel zu schnell.

Nach Sapporo ging es weiter nach Otaru, Asahikawa, Kushiro und nach einem Tagesausflug in den Akan Nationalpark verbrachten wir das letzte Wochenende in Obihiro.

...und das Leben geht weiter...
In Shintoku ist es endgültig vorbei mit der Feldarbeit. Einzig und allein das Schneeschüppen wird von uns Gemüseleuten noch draußen verrichtet und das auch nur weil es drinnen nun mal nicht schneit. „Samui“ (kalt) steht nun ganz oben in der Top 10 der meist gebrauchten Wörter. Bei -13°C hat es doch tatsächlich sogar „arigato“ (danke) und „gomenasai“ (entschuldigung) eingeholt. In meiner persönlichen Liste der meist geliebten Ausdrücke ist „Mameno senbezuwa dai kirai“ ungeschlagen (ich hasse Bohnensortieren).

In letzter Zeit ist auf der Farm ordentlich was los. Neben besagtem Bohnen sortieren, Handarbeiten, Schneeschüppen und meiner Arbeit in der Käse Fabrik folgt ein „Bonenkai“ auf den nächsten. Wörtlich übersetzt bedeutet „Bohnenkai“ Vergessen des alten Jahres und es scheint ganz so als wollte man tatsächlich, durch den Konsum von Unmengen an Alkohol, sein Langzeitgedächtnis auf die Dauer schädigen. Vielleicht ist die Erfindung dieser Partys aber auch darauf zurück zu führen, dass Silvester und Neujahr in Japan normalerweise ruhig, besinnlich und mit der Familie verbracht werden, in etwa wie Weihnachten in Deutschland. Weihnachten dagegen wird, wenn überhaupt, mit dem Partner gefeiert. Nun ja, da Japaner aber gerne trinken und essen und dann auch gerne laut und gar nicht mehr so zurückhaltend und anständig sind wie sie auf den ersten Blick scheinen, gibt es eben den „Bonenkai“. Ich jedenfalls finde diese Erfindung klasse!
Dann gab es da auch noch die Abschiedsparty meiner amerikanischen Zimmergenossin und es folgen Weihnachten und Neujahr.
Trotz der Tatsche, dass ich nun, von allen englischsprachigen Geistern verlassen, auf der Kyodo Gakusha lebe, fühle ich mich erstaunlicher Weise mehr zuhause als je zuvor. Eine innere Ruhe hat von mir Besitz ergriffen, die mich schon fast beängstigt. Falls ich dergleichen mit nach Deutschland nehmen sollte würde ich höchstwahrscheinlich in jedem normalen Betrieb nach kürzester Zeit gekündigt werden. Mehr und mehr wird mir deutlich wie gerne ich einige Menschen hier habe, auch wenn ich mich noch immer manchmal dabei ertappe wie ich schnell die Flucht ergreife wenn ich den ein oder anderen treffe. Nicht weil ich denjenigen nicht mögen würde, nein, aber es gibt Zeiten in denen ich zu erschöpft bin um mir ein Schlamassel durch mangelnde japanisch Kenntnisse anzutun.

Aktueller Stand:
Es ist Sonntag, der 23.12.2012. Die Welt ist noch nicht untergegangen und morgen wird in Deutschland wohl Weihnachten gefeiert. In Shintoku dagegen sitzt eine Deutsche auf einer Couch, nur ein paar Meter entfernt von dem Zimmer in dem sie schläft, sie hat Internetzugriff!!! Sie hat ca. 5 Sekunden überlegt ob sie es riskieren soll sich aufs Snowboard zu stellen, einen Tag vor Heilig Abend, an dem sie mit einigen Japanern in eine christliche Kirche gehen möchte, zwei Tage vor dem ersten Weihnachtstag an dem es eine „Sake“ lastige Weihnachtsfeier geben soll, und sich für ja entschieden. Das macht das sitzen etwas unangenehm (in Shintoku wird der Schnee so hart gepresst, dass es sich wahrscheinlich lohnen würde sich ein Kissen in die Hose zu nähen) aber an ihrer neuen Liebe zum Wintersport hat das nichts geändert. Nach einer darauf folgenden dreistündigen Konversation auf japanisch ist ihr freier Tag so gut wie unfrei und vorbei und vielleicht einer der lustigsten Vorweihnachtstage ihres Lebens.

Es bleibt spannend...

Sonntag, 18. November 2012

Ein Kurztrip nach Sapporo und Eipareth

Sapporos Wahrzeichen- der Uhrenturm





Sapporo

Hündchen und Kätzchen in der Mikrowelle- eine Zoohandlung in Japan



Für die Verspielten


Und Japan sprach in die Nacht: es werde Licht!

Unsere nette Gesellschaft

Sake auf moderne Art...
 
...und wie man ihn trinkt!





Otaru






Auf den Bergen von Shintoku



Kartoffeln. Lass und graben!


Der erste Schnee (mittlerweile liegt er)